nach dem opulenten Hotelfrühstück ging es wieder ans Packen und Verstauen. Es ist immer noch erstaunlich, wie Jochen und Crew das ganze Zeug in die Autos bekommen haben. Wenn man das gesammelte Gepäck hinter den Wagen sah, konnte man kaum glauben, dass das alles reinpassen sollte (und dazu noch die Fahrgäste..). Leider mussten uns Klaus und Bine aus beruflichen Gründen vorzeitig verlassen. Sehr schade, denn sie waren angenehme und sympathische Mitreisende. Allerdings war jetzt (zumindest in zwei Autos), etwas mehr Platz :-).
Ziel des heutigen Tages war ein Hochplateau am Djebel Shems und vor allem die 1000 m tiefe Wadi Nakhar Schlucht, der Grand Cayon des Oman. Da die Entfernung zum Ziel nicht allzu weit war, konnte auf dem Weg dorthin jede Menge Kultur und Geschichte „abgearbeitet“ werden. Erstes Ziel waren die Ruinen von Tanuf (N 23° 03.109 E 057°28.139), ein kleiner Ort, der während des Jabal Krieges (1954/55) von der britischen RAF zerstört wurde. Ganz nebenbei, konnte hier meinerseits auch noch ein Geocache (GC1CHRO) geloggt werden. Weitere Anlaufpunkte waren das Jabrin Castle (N 22°54.911 E 057°14.954), eine sehr schön und liebevoll restaurierte Festungs- bzw. Schlossanlage mit sehr vielen kleinen Räumen und Nischen und einem beeindruckendem Ausblick auf die Umgebung.
Nach einer kleinen Mittagspause in einem Local Restaurant, hatten wir einen sehr interessanten Stop in einer kleinen Töpferei in Bahla (N 22°58.171 E 057°17.911). Hier konnte man nicht nur traditionelle Töpferwaren kaufen, sondern den Töpfern auch bei der Arbeit zusehen. Mal abgesehen von der elektrisch betriebenen Töpferscheibe, hat sich die Arbeitsweise in den letzten 2000 Jahren sicherlich nicht wesentlich verändert. Ein kleines Video aus der Töpferei findet ihr hier.
Dann ging die Fahrt weiter in das Hadjar-Gebirge hinein, auf etwa 1900 m Höhe zum Crand Canyon Omans, einer etwa 1000m tiefen, steil abfallenden Schlucht ins Wadi An Nakhur. Die Straße führt weiter hinauf, bis auf den, mit etwas über 3000m, höchsten Berg des Oman, den Jebel Shems (oder Shams). Allerdings ist der Gipfel militärisches Sperrgebiet, dort befindet sich eine Radarstation.
Unser Camp haben wir dann in der Nähe des Jebel Shams Resorts, auf einem recht steinigen Plateau errichtet (N 23°13.659 E 057°11.796). Nach dem Abendessen hat uns Andreas wieder die Zeit mit einer Reise aus den Abenteuern Sindbads des Seefahrers vertrieben. Das wurde von ihm sehr spannend und interessant vorgelesen und alle haben sich schon darauf gefreut, an dieser Stelle noch mal vielen Dank dafür. Allerdings hat Sindbad bei mir doch einiges an Sympathie eingebüßt, einfach mal diesen Kommentar von Ulli lesen.
Es war doch überraschend kalt auf dieser Höhe, so dass erstmals die etwas wärmere Kleidung zum Einsatz kam. Eine Überraschung am Morgen, einige vor den Zelten abgelegte Sandalen fehlten, ich fand mein Exemplar etwa 5 m vom Zelt entfernt wieder, die Sandale von Gerd (Berlin) war trotz eifrigen Suchens nicht mehr aufzufinden. Als „Täter“ wurden einige umherstreifende Ziege ausgemacht, die uns auch während des Frühstücks permanent „belagerten“ und fast alles fraßen, was so als (organischer) Abfall anfiel.
Das erste Ziel an diesem Tag war die Oase Misfat Al Abreyeen, eine wunderschöne Bergoase, durch die wir bis zum alten Ort sehr schön laufen konnten. Diese Oase sieht eigentlich so aus, wie man sich gemeinhin eine Oase vorstellt. Üppiges Grün, Palmen, Bananenbäume, Zitronen, Papayas, Granatäpfel usw. wachsen hier üppig vor sich hin – ein echter Garten Eden.
Nach diesem grünen Ort dann das Kontrastprogramm, über viele Serpentinen hoch in die schroffen Berge. Imbiss dann auf einer Passstraße im Jebel Akhdar (N 23°10.031 E 57°24.945) auf 2000m Höhe. Die weitere Fahrt durch das Bergmassiv führte uns auf holprigen und schmalen Wegen vorbei an schroffen Felsen und tiefen Abgründen und immer wieder überwältigenden Ausblicken. Erstaunlich, dass man doch immer wieder am Gegenverkehr vorbeikam (oder der Gegenverkehr an uns – je nach Betrachtungsweise) und das ohne Schrammen oder abgefahrene Rückspiegel… Nächste Station war das Dorf Bilad Sayd im Wadi Bani Aw (N 23°11.532 E 057°23.234). Die Häuser sind malerisch in den Hügel gebaut, davor die terrassenförmig angelegten grünen Felder und das Ganze wird dann noch von einer alten Festungsruine gekrönt.
Nach weiterer halbstündiger Fahrt, hatten wir einen Platz erreicht, auf dem wir unsere Zelte aufschlagen konnten. Ein kleines Tal, bewachsen mit Bäumen und Sträuchern, von einem Bach durchflossen. Nachdem die Zelte errichtet und das Abendbrot gegessen war, gab es zum Einschlafen natürlich wieder eine Reise von Sindbad dem Seefahrer zu hören.
- Ruinen in Tanuf
- Sonnenuntergang am Camp auf dem Plateau
- Töpferei Bahla
- Oase Misfat
- Oase Misfat Bananenblüte
- Lastenträger in Misfat
- Jabrin Castle
- Hirtenjunge im Camp2
- Hirtenjunge im Camp1
- Hauptsache das Schild bleibt hängen
- Haltungsnote 5,9
- Sandalenräuber?
- Geodaten auf dem Plateau
- Campen auf dem Plateau
- Blick über den Canyon in die Ebene
- Blick in den Canyon
- Jabal Misht
- Bilad Sayd
- Jabrin Castle, Blick vom Turm nach Westen
- Jabrin Castle, Blick vom Turm nach Osten



















