Am Morgen nahm die übliche Morgenroutine wieder Ihren Lauf, Frühstück, einpacken und losfahren. Auch heute waren die Entfernungen relativ „übersichtlich“, so dass wieder einige Sehenswürdigkeiten auf dem Programm standen. Also erstmal wieder mit den Fahrzeugen durch den Fluss, was diesmal ohne Probleme klappte und wieder zurück Richtung Küste, praktisch dem Wasserlauf hinterher, zu den Resten des antiken Weihrauchhafens Sumhuram, in der Nähe von Khor Rori. Zu besichtigen sind die Überreste der alten Siedlung, die bis zum 5. Jahrhundert n.Chr. der wichtigste und größte Umschlagplatz für Weihrauch war.
Nächstes Ziel war dann der restaurierte und zu besichtigende Wohnsitz des früheren Walis dieser Gegend (Provinzgouverneur, Statthalter), das nun ein sehr anschauliches kleines Museum ist und den Besuch auf jeden Fall Wert war.
Dann ging es erstmal, wieder über Salalah (essen und einkaufen) weiter auf der 47 in Richtung Westen, am Strand von Mughsayl vorbei, ein Stück weiter in die Berge. Dort wurde gehalten und es konnten Weihrauchbäume besichtigt werden. Nicht nur das, auch das Prinzip der Weihrauchgewinnung wurde an einem Exemplar – sozusagen live -demonstriert. Man sah dem armen Baum aber auch an, dass wir nicht die ersten und einzigen waren….
Dann ging es wieder zurück bis zum Mughsayl-Beach, an (bzw. auf) dem wir unsere Zelte aufschlugen. In der Nähe befinden sich übrigens die Blowholes, aus denen bei entsprechender Brandung und natürlich nur während der Flut, beachtliche Wasserfontänen in die Luft schießen. Wir hatten schönes Wetter und gerade Ebbe, so dass keiner den Weg zu den Blowholes gehen wollte. Wie das bei entsprechenden „Voraussetzungen“ ausieht, kann man sich hier anschauen. Baden im Meer oder einfach nur am fast leeren Strand entlanglaufen, hat aber auch Spaß gemacht.
Da es sehr warm war, hatte ich die „geniale“ Idee, nicht im Zelt, sondern unter freiem Himmel zu schlafen. Trotz massivem Einsatz internationaler Spitzenchemie (Autan), haben sich (subjektiv betrachtet) fast alle flugfähigen, blutsaugenden Insekten der Gegend auf jedes Stück erreichbare Haut gestürzt, so war an Schlaf nicht zu denken. Erschwerend kam hinzu, dass es zu warm war um im Schlafsack zu liegen, man konnte eigentlich nur auf dem Schlafsack liegen. Zudem war die Brandung dann doch sehr laut (zugegeben, im Zelt war die auch nicht leiser), der Mond leuchtete klar und in fast voller Größe und die Straße, obwohl kaum befahren, war ebenfalls hell erleuchtet. Also, irgendwann habe ich dann aufgegeben und bin reumütig wieder in den Schutz des Zeltes zurückgekehrt.
Das Frühstück nahm pünktlich seinen Lauf und dann sollte es aber „richtig“ in die Wüste gehen. Erstes Ziel auf diesem Weg, war das Grab Hiobs, einige Kilometer nördlich von Salalah. Die genaue Position auf der Karte könnt ihr finden, wenn ihr diese Koordinaten ( N 17°06.676 E 053°59.66 ) per copy and paste in die Suchzeile von Google Maps oder Google Earth kopiert (dann Enter drücken oder auf die kleine Lupe klicken….). Dann noch ein kleiner Versorgungs- und Tankstopp in Thumrayt ( N 17°36.660 E 054°02.158 ) und nach einigen Kilometern ging es dann von dem asphaltierten Highway 31 auf eine noch relativ gut ausgebaute Piste, die dann genau hier ( N 18°05.026 E 053°49.026 ) in einen Schotter- und Sandweg überging.
Kurze Zeit später trafen wir in dem kleinen Ort Shisr ( N 18°15.312 E 053°38.884 ) ein. Dieser Platz hat eine lange und geheimnisvolle Vergangenheit, The Lost City of Ubar oder auch das Atlantis der Wüste. Zumindest sind hier einige Ausgrabungen und ein einsamer Weihrauchbaum zu besichtigen. Die Tankstelle hatte was von „letzte Station in der Zivilisation“, hier konnte nochmal getankt und kühles Wasser gekauft werden, bevor es nun weiter in die Wüste ging.
Nach einiger Zeit auf der Schotterpiste waren dann am Horizont die ersten großen Sanddünen zu erkennen, jetzt begann das leere Viertel, die Rub al Khali. Nichts als Sand in „Sanduhrkörnung“, angehäuft zu endlosen Dünen. In der Nähe einer Oase (Al Hashman N 18°27.368 E 053°06.077 ) haben wir dann unser Camp ( N 18°27.200 E 053°07.986 ) direkt in den Dünen aufgeschlagen und wurden mit einem phantastischen Sonnenuntergang belohnt. In der Ebene um die Oase herum, waren übrigens jede Menge Geoden zu finden. Das Abendbrot war wieder mal ein „Festessen“, eine Suppe mit Thunfisch, Nudeln und viel Gemüse :-).
- Sumhuram, Blick zum Ozean
- Eingang in das Museum in Taqah
- Taqah Castle, Außenmauer
- Am Weihrauchbaum
- Weihrauchharz
- Strand bei Mughsayl
- Zelt mit „Festtafel“
- Camp vom Wasser aus
- Die Sonne geht unter
- Bougainvillea, Hiobs Grab
- Hiobs Grab
- Atlantis der Wüste
- Bei den Ausgrabungen, Ubar
- Heu für Kamele
- Letzte Station…
- Toyotas am Rastplatz
- Rub al Khali, Camp
- Nichts als Sand
- In der Abendsonne
- Die Abendsonne




















und ein als die fünfhundertunddreiundfünfzigste Nacht anbrach,fuhr sie fort:“Es ist mir berichtet worden,o glücklicher König,daß Sindbad……Dann senkten sie einen toten Mann herunter und mit ihm eine lebendige Frau,die laut weinte und über ihr Los jammerte;der Frau aber hatten sie einen großen Vorrat an Brot und Wasser mitgegeben.Ich konnte sie sehen,aber sie sah mich nicht.Als nun die Leute den Stein wieder über die Öffnung der Gruft gewälzt hatten und ihrer Wege gegangen waren,spang ich auf,in der Hand den Schenkelknochen eines toten Mannes,stürzte mich auf die Frau und schlug sie mitten auf den Kopf.Sie sank ohnmächtig zu Boden;dann schlug ich noch ein zweites und ein drittes Mal auf sie los ,bis sie tot war.Und nun nahm ich ihr Brot und alles,was sie bei sich trug;denn ich sah an ihr viel Schmuck und kostbare Gewänder,Halsbänder,Juwelen und Edelsteine.“
Auch Euch allen wünschen wir für 2012 glückliche Momente
Elsbeth und Ulli
Ja, genau, das ist die Stelle mit der sich Sindbad doch einige Sympathien bei mir verscherzt hat…
Euch auch einen guten Rutsch und ein glückliches Jahr 2012,
Herbert und Roswitha
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